Barrierefreiheit bedeutet nicht nur, Richtlinien zu erfüllen, sondern Klarheit für alle Nutzer zu schaffen. Im digitalen Kontext hängt diese Klarheit davon ab, wie Elemente für Menschen beschrieben werden, die auf Hilfstechnologien wie Screenreader angewiesen sind – genau hier kommen ARIA-Attribute ins Spiel.
In der Greyd.Suite kannst du jedem Block ARIA-Attribute wie aria-label, aria-labelledby, aria-describedby und aria-hidden hinzufügen. Diese Flexibilität ist wichtig, denn Barrierefreiheit beginnt und endet nicht bei den Entwicklern – sie ist eine gemeinsame Verantwortung von Design, Inhalt und technischer Umsetzung.
Es gibt viele ARIA-Attribute, doch diese vier sind beim Arbeiten mit Seiteninhalten am relevantesten. Deshalb sind sie direkt in der Greyd.Suite verfügbar – so kann jede Person, die an der Erstellung oder Bearbeitung einer Website beteiligt ist, fundierte, barrierebewusste Entscheidungen treffen, ohne Code schreiben zu müssen.
Bei durchdachtem Einsatz sorgen diese Attribute nicht nur für Compliance und Inklusivität, sondern verbessern auch die allgemeine Benutzerfreundlichkeit und steigern die Conversion-Raten. Eine Website, die leichter zu verstehen und zu navigieren ist, funktioniert besser, weil Nutzer weniger Zeit mit Raten verbringen und mehr Zeit mit Interaktion. Tatsächlich zeigt eine aktuelle Studie von Semrush über 10.000 Websites, dass Barrierefreiheit heute wichtiger denn je für die SEO-Leistung ist.
aria-label – Beschriftung für nicht sichtbare Elemente
Manchmal reicht ein sichtbares Label nicht aus oder fehlt ganz. Mit einem aria-label kannst du einem Element einen klaren, barrierefreien Namen geben, selbst wenn dieser auf dem Bildschirm nicht angezeigt wird.
Denk an einen Button, der nur ein Symbol zeigt. Ein sehender Nutzer erkennt vielleicht eine Lupe und versteht, dass sie „Suchen“ bedeutet. Ein Screenreader benötigt jedoch ein Textlabel, um die Funktion des Buttons anzusagen. Mit einem aria-label=“Search“ wird das möglich.
Richtig eingesetzt verbessert ein aria-label die Benutzerfreundlichkeit und Compliance, ohne das sichtbare Design zu verändern. Gleichzeitig erfordert es Überlegung: Das Label sollte den Zweck klar beschreiben. „Los“ oder „Hier klicken“ hilft niemandem, während „Website durchsuchen“ oder „Kontaktformular absenden“ verständlich ist.
aria-labelledby – Wörter und Aktionen verknüpfen
Das Attribut aria-labelledby verbindet die Beschreibung eines Elements mit einem anderen Element, das bereits auf der Seite vorhanden ist. Das ist nützlich, wenn sichtbarer Text etwas beschreibt und du möchtest, dass Hilfstechnologien diese Verbindung erkennen.
Beispielsweise kann ein Formularfeld visuell durch einen darüberstehenden Absatz oder eine Überschrift beschriftet sein. Das Attribut aria-labelledby teilt dem Screenreader mit: „Verwende diesen Text, um dieses Feld zu beschreiben.“ So wird Doppelung vermieden und Konsistenz gewährleistet.
Es ist, als würde man in einer Küche arbeiten, in der jedes Utensil zum selben Set gehört, statt in Schubladen voller nicht zusammenpassender Werkzeuge zu wühlen.
In komplexen Oberflächen wie Mega-Menüs oder Formularen mit mehreren Abschnitten wird dies besonders wichtig. So stellst du sicher, dass Nutzer, die Hilfstechnologien verwenden, verstehen, in welchem Abschnitt sie sich befinden – selbst wenn Überschriften aus SEO- oder Designgründen begrenzt sind. Solche kleinen Details tragen dazu bei, dass eine Website für alle intuitiv wirkt.
aria-describedby – hilfreichen Kontext hinzufügen
Manche Elemente benötigen mehr als nur einen Namen. Das Attribut aria-describedby ermöglicht es, zusätzliche Informationen anzuhängen, die erklären oder verdeutlichen, wozu etwas dient.
Es lässt sich wie eine digitale Version eines hilfreichen Hinweises vorstellen. Ein Passwortfeld könnte beispielsweise den Hinweis „Mindestens 8 Zeichen erforderlich“ enthalten, oder ein Download-Link könnte „öffnet in einem neuen Fenster“ anzeigen. Diese zusätzlichen Informationen gehören nicht ins Hauptlabel, sind aber für die Benutzerfreundlichkeit dennoch wichtig.
Ein weiteres Beispiel ist eine Infografik. Während das Bild selbst einen kurzen Alt-Text enthalten kann, der das Thema zusammenfasst, kann aria-describedby auf eine längere Textbeschreibung an anderer Stelle der Seite verweisen. So erhalten Nutzer, die die Grafik nicht sehen können, dennoch den vollen Kontext und die Bedeutung, die sie vermittelt.
Richtig eingesetzt macht aria-describedby das Ausfüllen von Formularen einfacher und komplexe Grafiken verständlicher. Es unterstützt Nutzer, die sonst raten müssten oder wichtige Informationen übersehen würden, und verhindert Frustration, die zu abgebrochenen Formularen oder verlorenen Conversions führen kann.
aria-hidden – wenn Ausblenden sinnvoll ist
Es gibt Situationen, in denen bestimmte Inhalte von Hilfstechnologien gar nicht vorgelesen werden sollen. Mit aria-hidden=“true“ teilst du dem Screenreader mit, ein Element vollständig zu überspringen.
Das ist nützlich für rein dekorative Symbole, doppelte Inhalte oder visuelle Effekte, die keine Bedeutung hinzufügen. Ohne aria-hidden könnten Screenreader denselben Inhalt zweimal vorlesen oder zufällige Layout-Elemente ankündigen, die Nutzer verwirren.
Das Attribut aria-hidden muss jedoch mit Bedacht eingesetzt werden. Bedeutende Inhalte auszublenden bricht die Barrierefreiheit, während das Verbergen redundanter Dekoration sie verbessert. Der Unterschied liegt in der Absicht und im Bewusstsein – beides lässt sich leichter steuern, wenn jeder Block im Site-Builder die volle Kontrolle bietet.
Wann es besser ist, ARIA nicht zu verwenden
Bevor ARIA-Attribute hinzugefügt werden, sollte immer geprüft werden, ob sie wirklich nötig sind. Die erste Regel des barrierefreien Designs ist einfach: Verwende ARIA nicht, wenn sich dieselbe Klarheit mit nativem HTML erreichen lässt. Elemente wie Buttons, Links, Formularbeschriftungen und Überschriften bieten bereits integrierte Barrierefreiheit. Richtig eingesetzt vermitteln sie Zweck und Hierarchie klar an Hilfstechnologien – ganz ohne zusätzlichen Code.
ARIA dient dazu, Lücken zu schließen, nicht standardmäßiges, semantisches Markup zu ersetzen. Eine übermäßige Nutzung kann Inhalte schwerer verständlich machen oder sogar widersprüchliche Informationen für Screenreader erzeugen. Der beste Ansatz für Barrierefreiheit ist, zuerst mit einer soliden Struktur zu arbeiten und ARIA-Attribute nur dann einzusetzen, wenn natives HTML die gewünschte Funktion nicht abbilden kann.
Die Greyd.Suite bietet genau diese Flexibilität. In den meisten Fällen kannst du dich auf saubere, semantische Bausteine verlassen und ARIA-Attribute nur dort einsetzen, wo sie wirklich einen Mehrwert bieten.
Barrierefreiheit, Compliance und gemeinsame Verantwortung
Barrierefreiheits-Attribute sind mehr als technische Zusätze. Sie spiegeln durchdachte Kommunikation zwischen allen wider, die an der Erstellung einer Website beteiligt sind. Designer definieren die Struktur, Entwickler sorgen für die Funktionalität, und Content-Editoren verleihen ihr Bedeutung.
Die Greyd.Suite erleichtert diese Zusammenarbeit, indem sie allen – nicht nur Entwicklern – erlaubt, ARIA-Attribute für jeden Block zu setzen. So können Teams barrierefreie, regelkonforme und Conversion-freundliche Inhalte in großem Umfang sicherstellen.
Mit Inkrafttreten des Europäischen Barrierefreiheitsgesetzes im Juni 2025 wurde kein neues Konzept eingeführt. Es setzt vielmehr endlich durch, was schon immer Geschäftspriorität sein sollte. Barrierefreiheit war schon immer eine Frage von Benutzerfreundlichkeit, Reichweite und Vertrauen. Mit der Greyd.Suite werden diese Prinzipien Teil des täglichen Workflows. Indem jede Rolle – vom Entwickler bis zum Content-Editor – die Werkzeuge erhält, um Best Practices der Barrierefreiheit direkt anzuwenden, wird Compliance zu einer natürlichen Folge von gutem Design und durchdachter Kommunikation.
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