Das Greyd Theme im WordPress-Repository

In diesem Interview spricht Jakob Trost, CTO, über den Weg des Greyd Block-Themes in das offizielle WordPress-Theme Repository.

Screenshot of our Greyd WP block theme on a purple background with stylized pattern

Porträt von Anne-Mieke Bovelett, einer Frau mit langen blonden Dreads in einem Pferdeschwanz, einer großen runden Silberbrille, einem schwarzen Hemd und einem subtilen Grinsen im Gesicht.

Anne-Mieke Bovelett /

22.05.2024


Diese Woche wurde das Greyd Block-Theme im WordPress-Repository veröffentlicht und ist damit offizieller Teil der .org Theme-Bibliothek, ausgezeichnet mit dem Label “accessibility-ready”.

Ein Gespräch mit Jakob Trost, unserem CTO

Nach der Veröffentlichung des neuen Greyd.Suite-Plugins im Februar dieses Jahres haben feiern wir einen weiteren wichtigen Meilenstein. Jakob teilt mit uns die Geschichte, einige technische Aspekte und Einblicke in die Reise, die uns dazu geführt hat, ein offizieller Teil des .org Theme Repository zu werden.

Wann kam die Idee auf, mit einem Theme ins Repo zu gehen?

Diese Idee hatten wir schon in der Gründungsphase unseres Unternehmens im Hinterkopf. Damals haben wir die Möglichkeit in Betracht gezogen, unser Theme oder Plugin über das WordPress-Repository oder andere Vertriebskanäle anzubieten.

Wir haben die Idee jedoch zunächst zurückgestellt und uns lieber auf eine Premium-Plugin-Version konzentriert. Einer der Gründe dafür waren die potenziellen Herausforderungen durch Supportaufwand und andere Aspekte der Aufnahme in das Repository.

Aber im Laufe der Jahre hat sich unsere Sichtweise geändert. Wir begannen, den Wert dieses Weges zu erkennen, auch wenn es zunächst aus geschäftlicher Sicht nicht der richtige Weg zu sein schien. Wir erkannten, dass wir unsere bestehenden Funktionen an ein Block-Theme anpassen mussten. Das war der Zeitpunkt, an dem das Projekt richtig in Schwung kam.

Im Laufe des Projekts wurde uns klar, dass unser Theme einem breiteren Nutzerkreis zugute kommen könnte, wenn es in das WordPress-Repository aufgenommen wird. Indem wir das Theme auf das Wesentliche reduzierten und es um Funktionen wie Button Hover Styles und Typografie-Optionen erweiterten, machten wir es benutzerfreundlicher für alle, die professionelle Websites erstellen wollen, ohne zu programmieren.

Was waren die Herausforderungen bei diesem Wandel?

Die größte Herausforderung war die Umgestaltung unseres klassischen Themes, um es an die Anforderungen von Site Editing anzupassen. Wir mussten jeden einzelnen Aspekt neu bewerten, von der Codestruktur bis zur Funktionalität. Das war keine einfache Aufgabe, aber sie legte den Grundstein für ein vollständig Site-Editing-fähiges Theme.

Eine große Hürde, die wir überwinden mussten, war unsere Customizer-Erweiterung. Die Funktion für globale Stile im Site-Editor funktioniert ähnlich wie in unserem Customizer, aber um kompatibel zu sein, mussten wir unser gesamtes System auf der Grundlage der neuen Site-Editor-Funktionen neu aufbauen. Unsere Erweiterung stellte alle Einstellungen als CSS-Variablen dar, ähnlich wie die Funktion für globale Stile im Site-Editor funktioniert. Wir verwiesen auf diese Variablen direkt in Blöcken und im Frontend. Um jedoch die Kompatibilität mit dem Site-Editor zu erreichen, mussten wir das gesamte System ersetzen.

Hast du in Erwägung gezogen, die Systeme zusammenzulegen?

Die Struktur des Site-Editors machte es schwierig, unser bestehendes System zusammenzuführen. Das erforderliche Bestehen der theme.json, die Standardwerte für alle Styling-Optionen definiert, kennzeichnete das Theme automatisch als Site-Editor-kompatibel und erschwerte die Aufrechterhaltung der Backwards-Kompatibilität mit unserem Customizer-Ansatz.

Wir konnten unser benutzerdefiniertes Styling-System nicht parallel zu den globalen Stilen des Site Editors aufrechterhalten. Das bedeutete, dass wir ein neues Theme von Grund auf erstellen und alle unsere Customizer-Optionen dem neuen System zuordnen mussten. Außerdem mussten wir einige Optionen entfernen, die nicht mehr notwendig waren.

Es klingt, als sei eine Menge Arbeit in diesen Prozess investiert worden. Musstest du noch andere wichtige Änderungen vornehmen?

Ganz genau. Um in das WordPress-Theme-Repository aufgenommen zu werden, mussten wir deren Richtlinien befolgen, was einige Änderungen unumgänglich machte. Wir hatten ein einzigartiges System, bei dem Template Vorlagen (Footer, 404, Archiv, usw.) direkt im Editor bearbeitet werden konnten. Dieses System war stark mit dem Theme und unserem Customizer verknüpft, was es mit den Richtlinien des Repositorys inkompatibel machte.

Wie hast du diesen Konflikt mit den Richtlinien gelöst?

Wir haben die Funktionalität der Template Bearbeitung aus dem Theme herausgenommen und in ein Plugin verlagert. Dadurch wurde sichergestellt, dass sie unabhängig funktioniert, was eine höhere Kompatibilität mit anderen Themes und die Einhaltung der Repository-Richtlinien ermöglicht.

Die Umstellung auf das Repository erforderte also eine erhebliche Umstrukturierung eures Themes und eurer Erweiterung. Hatte dies Auswirkungen auf den gesamten Entwicklungsprozess?

Der Einstieg in das Repository zwang uns, die gesamte Struktur unseres Themes und Plugins zu überdenken. Wir mussten modularer denken, Funktionen voneinander trennen und sicherstellen, dass sie den Best Practices entsprechen.

Es war ein schwieriges Vorhaben, aber es führte zu einer robusteren, kompatibleren und besser verwaltbaren Code-Basis. FSE entwickelt sich zwar immer noch weiter, aber wir sind zuversichtlich, dass unser neuer Ansatz uns für die Zukunft der WordPress-Entwicklung rüstet.

Dieser Prozess hat die Greyd.Suite letztlich gestärkt. Die Reise zum Repository war zwar eine Herausforderung, zwang uns jedoch, die Gesamtstruktur und Kompatibilität unseres Themes zu verbessern, es einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und seine künftige Kompatibilität mit WordPress sicherzustellen.

Hast du Ratschläge von anderen Mitgliedern der WordPress-Community eingeholt?

Auf jeden Fall. Wir haben uns mit WordPress-Experten und wichtigen Akteuren ausgetauscht, insbesondere bei Veranstaltungen wie dem WordCamp Europe in Athen. Ihre Einblicke waren unbezahlbar, wenn es darum ging, die Komplexität von Full Site Editing zu bewältigen und die notwendigen Hooks und Dokumentationen zu verstehen.

Du hast gewährleistet, dass das Theme für die barrierefreie Nutzung geeignet ist. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Barrierefreiheit ist für uns generell eine Priorität. Wir haben jeden Aspekt genauestens überprüft, um die Einhaltung der Barrierefreiheit zu gewährleisten. Das ist gar nicht so kompliziert, wie es scheint, und entscheidend für ein inklusives Nutzererlebnis.

Welche abschließenden Gedanken hast du zu dieser Reise?

Es war eine lohnenswerte Reise von der Idee bis zur Umsetzung. Durch die Einbeziehung neuer Technologien und des Feedbacks der Community haben wir ein Theme geschaffen, das die sich verändernden Bedürfnisse der WordPress-Nutzer erfüllt. Und jetzt, da wir Teil des WordPress-Repositorys sind, freuen wir uns darauf, noch mehr Nutzer zu erreichen und ihnen die Möglichkeit zu geben, mühelos gute Websites zu erstellen.


Porträt von Anne-Mieke Bovelett, einer Frau mit langen blonden Dreads in einem Pferdeschwanz, einer großen runden Silberbrille, einem schwarzen Hemd und einem subtilen Grinsen im Gesicht.

Von Anne-Mieke Bovelett

Anne-Mieke Bovelett ist nicht nur eine begeisterte Verfechterin der Barrierefreiheit, Webdesignerin und Rednerin, sondern auch eine leidenschaftliche Texterin. Sie ist ein bekanntes Mitglied der WordPress-Community und regelmäßig auf WordCamps und Meetups auf der ganzen Welt anzutreffen.

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