Setzt du dein WordPress Cookie Plugin richtig ein?

WordPress Cookie Plugins richtig einzusetzen ist eine Wissenschaft für sich. Gibt es eine Alternative zu Borlabs und Complianz? Hier mehr erfahren!

Code mit einem Sicherheitsschluss

Portrait von Patrick Mitter

Patrick Mitter /

29.03.2021


Wer behauptet, alles über Cookie Richtlinien zu wissen, ist entweder ein Genie oder das komplette Gegenteil. Online Recht ist, nicht zuletzt durch die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung oder englisch “GDPR”), schon so komplex geworden, dass sich in dem Wirrwarr nur noch wenige Menschen zurechtfinden. Als Webdesigner ist es jedoch deine Pflicht, dich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.
Schließlich musst du neben schönem Design noch dafür sorgen, dass Cookies richtig gesetzt werden.

Disclaimer: Dieser Artikel ersetzt selbstverständlich keine Rechtsberatung. Um dich genauer zu informieren konsultiere bitte einen Juristen für Online Recht.

Lediglich einen Hinweis zu geben, dass deine Webseite Cookies nutzt – und die Besucher mit der Nutzung der Website automatisch damit einverstanden sind – ist definitiv zu wenig! Mittlerweile bist du dazu verpflichtet, deinen Besucher die Nutzung der unterschiedlichen Cookies zu überlassen. Zumindest für Tracking Cookies muss es einen freiwilligen Opt-in geben.

Grundsätzlich werden die folgenden vier Arten von Cookies unterschieden:

  • Essentielle (technische) Cookies
  • Externe Medien
  • Statistiken
  • Marketing

Bis auf die essentiellen Cookies muss den Besuchern ermöglicht werden, ihre eigenen Präferenzen anzugeben. Du solltest den Datenschutz deiner Website-Besucher besser ernst nehmen. Im schlimmsten Fall drohen dir nämlich hohe Strafzahlungen. So hat zum Beispiel die spanische Datenschutzbehörde eine Strafe von 30.000€ – wegen der fälschlichen Verwendung eines Cookie Banners – gegenüber der Billigfluggesellschaft Vueling Airlines ausgesprochen.

Das ist kein Witz. Bußgelder von 1.000 € und mehr sind keine Seltenheit. Wie du siehst, kann es ziemlich teuer werden, wenn du dieses wichtige Compliance-Thema ignorierst.

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Jeder User muss sich selbst aus freien Stücken in die jeweiligen Cookies für Marketing etc. eintragen – oder eben “Alle akzeptieren” klicken.

Cookie Banner Greyd.Suite

Sollten schon alle Varianten vorausgewählt sein und die Besucher müssen sich extra austragen, bevor sie auf Auswahl speichern klicken, spricht man von Opt-out. Und das wäre falsch herum! Der Europäische Gerichtshof hat in einem Verfahren darüber entschieden:

…dass die für die Speicherung und den Abruf von Cookies auf dem Gerät des Besuchers einer Website erforderliche Einwilligung durch ein voreingestelltes Ankreuzkästchen, das der Nutzer zur Verweigerung seiner Einwilligung abwählen muss, nicht wirksam erteilt wird.

Pressemitteilung des EuGH

Vereinfacht gesagt, darfst du den Besuchern die Auswahl der eigenen Präferenzen nicht abnehmen. Jeder muss selbst entscheiden.

Nachdem wir jetzt so viel über die Richtlinien hinter den Cookies gesprochen haben, wird es Zeit für ein wenig Praxis. Das sind die Mindestanforderungen, die dein WordPress Cookie Plugin erfüllen sollte:

  • DSGVO- und CCPA-Konformität
  • Cookie-Einwilligungsmanagement
  • Anpassbare Cookie-Banner
  • Blockierung von Drittanbieter-Cookies
  • Automatische Cookie-Scans
  • Automatische Updates für rechtliche Dokumente
  • Möglichkeit, die Einwilligung zu widerrufen
  • Leistungsoptimierung

Die Wahl des besten Cookie-Plugins für deine WordPress Website hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Anforderungen ab. Schauen wir uns einige unserer Favoriten an:

Das Borlabs Cookie Plugin beeindruckt durch seine Benutzerfreundlichkeit, DSGVO- und ePrivacy Konformität sowie leistungsstarke Funktionen für das Cookie-Management. Einige davon sind:

  • Anpassbare Cookie-Banner und -Boxen
  • Blockierung von Drittanbieterskripten bis zur Einwilligung
  • Integration mit dem Google Tag Manager
  • Mehrsprachige Unterstützung
Borlabs Cookie Plugin

Du kannst es einfach über das WordPress Backend installieren und mit einem Drag-and-Drop-Builder einrichten und konfigurieren. Preislich bietet Borlabs 4 verschiedene Lizenzen:

  • Personal: 49 € für eine Website
  • Business: 109 € für bis zu 3 Websites
  • Agentur: 229 € pro Jahr für bis zu 25 Websites
  • Agentur: 499 € für 99 Websites

Alle Lizenzen erhalten ein Jahr lang Updates und Support. Danach musst du deine Lizenz für weitere Updates und Support erneuern. Da es keine kostenlose Version gibt, bekommst du mit diesem Plugin genau das, wofür du bezahlst.

Die jährlichen Erneuerungsgebühren können insbesondere für größere Agenturen oder Unternehmen teuer werden. Auch wenn das Plugin leistungsstark ist, könnten die umfangreichen Funktionen für WordPress Anfänger überwältigend sein.

DSGVO Pixelmate

Das WordPress Plugin DSGVO Pixelmate ist wahrscheinlich eine der stärksten Alternativen zu Borlabs Cookie für WordPress. Wie der Name schon sagt, ist es mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konform und ideal für Tracking- und Marketing-Pixel.

DSVGO Pixelmate

Die Installation erfolgt über das WordPress-Backend und es gibt sogar eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung des Plugins. Mit DSGVO Pixelmate kannst du zwischen vier verschiedenen Preispaketen wählen:

  • Single: 39 € für eine einzelne Website
  • Advanced: 89 € für bis zu 3 Websites
  • Pro: 199 € für bis zu 10 Websites
  • Agentur: 349 € für bis zu 300 Websites

Es gibt kein Abonnement für dieses Plugin. Du musst nur einmal für deine Lizenz bezahlen und erhältst ab diesem Zeitpunkt kostenlose Updates und Support.

Einige erweiterte Funktionen sind nur in höherwertigen Plänen verfügbar, was die Funktionalität für kleinere Websites einschränkt. Im Vergleich zu einigen Konkurrenten könnten die Anpassungsoptionen für Cookie-Banner und Einwilligungsmanagement begrenzter sein.

Aber Funktionen wie die automatische Blockierung von Tracking-Skripten, Import- und Exportfunktionen für Einstellungen oder Cookie-Banner und Einwilligungsmanagement machen es zu einer idealen Option für Webdesign Agenturen oder Webentwickler.

Complianz

Complianz bietet eine All-in-One-Lösung für verschiedene Compliance-Anforderungen. Es behauptet, das einzige WP Cookie Tool zu sein, das DSGVO, DSGVO, PIPEDA, CCPA und COPPA (alles verschiedene Datenschutzvorschriften) abdeckt.

Complianze Cookie Plugin

Von den Funktionen her bietet dir Complianz im Wesentlichen nicht mehr als die zuvor erwähnten WP-Cookie-Plugins. Funktionen wie Cookie-Banner oder Einwilligungsmanagement, A/B-Tests für Banner Designs und Integrationen für Google Analytics, Tag Manager und mehr sind zu folgenden Preisen erhältlich:

  • Personal: 59 € für eine einzelne Domain
  • Pro: 159 € für 5 Domains
  • Agentur: 359 € für 25 Domains

Mit diesen Plänen erhältst du ein Jahr Support und Updates und genießt einen sehr umfassenden Schutz. Die einfache Installation über das WordPress plugin directory, die automatisierten Setups und die anpassbaren Vorlagen für verschiedene Datenschutzanforderungen machen es zu einer attraktiven Option.

Aber wie bei Borlabs können die jährlichen Erneuerungskosten eine Belastung für den langfristigen Gebrauch sein. Und bedenke, dass die umfangreichen Compliance-Optionen für kleinere Websites übertrieben sein könnten, was zu einem komplexen Konfigurationsprozess führt.

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Real Cookie Banner punktet mit seiner modernen Oberfläche und Leistungsoptimierung. Und ehrlich gesagt, ist dies bei Greyd unsere bevorzugte Option. Es hat eine moderne und ansprechende Benutzeroberfläche, umfangreiche Anpassungsoptionen sowie einen hohen Fokus auf Leistung und Benutzererfahrung. Die Funktionen umfassen:

  • DSGVO- und CCPA-konform
  • Anpassbare Cookie-Banner und -Einstellungen
  • Detaillierte Einwilligungsprotokolle
  • Unterstützung für über 100 Dienste und Skripte

Was die Pläne und Preise betrifft, hast du bei diesem WordPress-Einwilligungs- und Cookie-Management-Plugin einige Optionen:

  • Single: 59 € für nur eine Website
  • Starter: 89 € für 3 Websites
  • Professional: 129 € für bis zu 5 Websites
  • Business: 229 € für 10 Websites
  • Agentur: 299 € für bis zu 25 Websites

Was es besonders macht, ist, dass Real Cookie Banner vollständig als natives Plugin in deinem WordPress installiert wird. Dadurch werden rechtliche Probleme mit Nutzern vermieden, da nichts aus einer Cloud im Browser des Nutzers heruntergeladen werden muss.

Selbstverständlich stehen dir in der Plugin Library von WP auch kostenlose Möglichkeiten für den Cookie Hinweis zur Verfügung.
Hierzu muss aber gesagt werden, dass die Premiumversionen meist deutlich mehr Optionen beinhalten. Mit einem gratis WordPress Plugin für Cookies fehlen oft essentielle Features und du kannst nie sicher sein, ob du alles Rechtliche abgedeckt hast.

CookieYes von WebToffee

CookieYes GDPR Cookie Consent & Compliance Notice ist ein umfassendes Plugin für die Verwaltung der Cookie-Einwilligung. Die kostenlose Version dieses Cookie Plugins ermöglicht es dir, ein Cookie-Banner zu deiner WordPress Website hinzuzufügen, um Benutzer über die Verwendung von Cookies zu informieren. Im Vergleich zu einem umfangreichen Plugin wie z.B. Real Cookie Banner fehlen jedoch einige Funktionen:

Feature Real Cookie Banner CookieYes
GDPR & CCPA Compliancejaja
Third-Party Cookie Blockingjaja
Automatic Cookie Scanningjanein
Detailed Consent Logsjanein
Auto-Updates for Legal Documentsjanein
Performance Optimizationjaja
Consent Revoke Optionjaja
A/B Testing for Banner Designsjanein
Geolocation for Consentjanein
GDPR Plugin

Kostenlose Cookie Plugins sind attraktiv für Neueinsteiger oder jeden mit einem kleinen Budget. Aber die Investition in eine kostenpflichtige Lösung wie Real Cookie Banner bietet umfassendere Funktionen und rechtliche Sicherheit.

Plugins machen WP umfangreicher und dir die tägliche Arbeit leichter. Vielleicht hast du als Webdesigner aber Kunden, die auf Ihrer Website nicht auf ein WordPress Plugin für den Cookie Hinweis angewiesen sein wollen. Dann haben wir hier eine passende Lösung für dich parat. Ein guter Weg, um ein Cookie Banner ohne ein WordPress Plugin einzubauen, ist mithilfe von Cookiebot CMP. CMP (steht für “Consent Management-Plattform”) erkennt laut eigenen Angaben ganz automatisch, welche Cookies und Tracker auf deiner Webseite gesetzt sind.

Screenshot Cookiebot CMP

Cookiebot CMP kann mit nur wenigen Zeilen JavaScript Code auf allen Websites implementiert werden. Es ist ein plattformübergreifender Cloud-Dienst. Es gibt eine begrenzte kostenlose Version und einige erweiterte Lizenzpakete:

  • Premium Lite: 7 € monatlich pro Domain für Websites mit weniger als 50 Unterseiten
  • Premium Small: 15 € monatlich pro Domain für Websites mit bis zu 350 Unterseiten
  • Premium Medium: 30 € monatlich pro Domain für Websites mit bis zu 3.500 Unterseiten
  • Premium Large: 50 € monatlich pro Domain für Websites mit mehr als 3.500 Unterseiten

Sicher ist sicher

Das Thema der ordnungsgemäßen Nutzung von WordPress Cookie Plugins und der DSGVO ist so kompliziert geworden, dass es fast unmöglich ist, ohne professionelle Expertise zurechtzukommen. Umfassende Premium-Cookie-Plugins für WordPress sind in gewisser Weise wie eine Versicherung. Ja, sie kosten Geld. Aber im Gegenzug bist du auf der sicheren Seite.


Portrait von Patrick Mitter

Von Patrick Mitter





Patrick liebt gute Texte. Vor allem, wenn er sich dafür mit online Marketing Themen und WordPress beschäftigen kann. Nachdem er selber schon Webseiten mit bekannten Page Builder Plugins gebaut hat – und aus dem SEO Bereich kommt – kennt er die Probleme, dieser Plugins aus erster Hand. Darum hat er sich der Mission von GREYD angeschlossen, um Webdesignern und Agenturen die Arbeit zu erleichtern.



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