WooCommerce vs Shopify: Was ist besser für dich?

Finde hier heraus, welches Shopsystem am besten zu deinen Bedürfnissen passt. WooCommerce oder Shopify? Die Antwort wird dich überraschen.

Jemand zoomt auf einem Tablet mit den Fingern

Portrait von Patrick Mitter

Patrick Mitter /

13.09.2023


Es ähnelt einer Glaubensfrage. Fast schon wie die Debatten zwischen Apple und Microsoft Nutzern, gehen die Meinungen beim Thema “WooCommerce vs Shopify” auseinander.

Da wir von Greyd mit vielen Agenturen und Webdesignern zusammenarbeiten, gehen die beiden Shopsysteme natürlich nicht an uns vorbei. Ein Grund für uns, sich mal tiefer mit der Materie auseinanderzusetzen. In diesem Artikel liefern wir dir unsere Erkenntnisse und versuchen zu beantworten, für wen Shopify oder WooCommerce am meisten Sinn macht.

Der Vergleich zwischen Shopify und WooCommerce

Natürlich gibt es neben WordPress WooCommerce und Shopify noch mehr bekannte Shopsysteme. Oft genug liest man Vergleiche wie Magento vs. Shopify vs. WooCommerce vs. OpenCart vs. Shopware. Namen, die im Kontext von E-Commerce häufig genannt werden. Laut builtwith.com entfallen jedoch die Mehrheit aller Webshops auf WooCommerce und Shopify.

Kreisdiagramm

Gemäß den vorliegenden Daten gibt es fast 4 Millionen aktive Shopify-Shops und über 5 Millionen Shops nutzen WooCommerce. Die genauen Zahlen können variieren, aber sie zeigen dennoch, wie beliebt die beiden Plattformen sind. Aus diesem Grund – und weil unser eigenes Produkt auf WordPress basiert – möchten wir uns in diesem Artikel ausschließlich mit diesen beiden Systemen beschäftigen.

Wo geht der Trend hin?

Ein kurzer Blick in die Google Trends zeigt schnell, wofür sich die Menschen innerhalb der letzten 5 Jahre mehr interessiert haben. Das Bild zeigt eindeutig, dass der Trend in Richtung Shopify geht. Besonders der Sprung im Frühjahr 2020 sticht sofort ins Auge.

Screenshot Google Analytic

Da es hier, bedingt durch die Corona Pandemie, global viele Lockdowns gab, haben sich viele Unternehmen auf Online-Shopsysteme gestürzt. Irgendwie muss schließlich Umsatz gemacht werden.

Vor allem handelte es sich dabei um kleine Betriebe, die sich nie zuvor mit der Thematik des Online-Handels beschäftigt haben. Da Shopify etwas einfacher in der Aufsetzung ist (mehr dazu in Kürze), ist der Ansturm auf dieses Shopsystem nicht verwunderlich.

Nachdem das gesagt wurde, muss noch erwähnt werden, dass WooCommerce trotzdem insgesamt mehr Marktanteile hat. Wie lange es den ersten Platz vor Shopify noch halten kann, bleibt abzuwarten. Sehen wir uns die beiden Konkurrenten, mitsamt ihren Vor- und Nachteilen, mal etwas genauer an.

WooCommerce

WooCommerce ist das Shopsystem aus dem Hause WordPress. Und das ist auch gleichzeitig einer der größten Vorteile. Denn ähnlich wie WP, ist auch WooCommerce in der Basisversion kostenlos.

Du hast gleichzeitig vollen Zugriff auf alle Funktionen und Möglichkeiten, die WordPress dir bietet. WooCommerce selbst ist kostenlos als WordPress-Plugin. Du musst dich im Grunde nur um dein Hosting kümmern. Allerdings musst du beim Preis bedenken, dass du möglicherweise auch Premium-Themes und Plugins benötigst, die zusätzlich Kosten verursachen. Die Gesamtkosten von WooCommerce hängen also von deinen Anforderungen und dem von dir gewählten Hosting-Anbieter ab. 

WooCommerce bietet ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassbarkeit, da es auf der WordPress-Plattform aufbaut. Dir stehen eine Vielzahl von Themes und Plugins zur Verfügung, um die grundsätzliche Funktionalität zu erweitern. WooCommerce ermöglicht auch die Verwaltung eines unbegrenzten Produktkatalogs, einschließlich physischer und digitaler Produkte. Zudem gibt es integrierte Blogging-Funktionen und zahlreiche SEO-Plugins zur Auswahl.

Dank vieler Themes und Softwarelösungen ist es auch für Nicht-Programmierer inzwischen möglich, einen unwiderstehlichen Online-Shop zu designen. Allerdings ist technisches Wissen für Setup und Wartung notwendig.

Die Nachteile von WordPress WooCommerce

Wie du wahrscheinlich schon bemerkt hast, setzt WooCommerce stark auf zusätzliche Plugins, um die erforderlichen Funktionen für den Betrieb eines Online-Shops bereitzustellen. Das kann einerseits von Vorteil sein, da es viele Optionen bietet, andererseits aber auch Nachteile mit sich bringen. Da Fragen zur Sicherheit, Skalierbarkeit, Leistung und Kosten auftauchen können.

WooCommerce selbst funktioniert im Allgemeinen mit modernen Block-Themes und erstellt Seiten und Templates. Einige der Seiten arbeiten noch mit Shortcodes, andere mit neueren WooCommerce-Blöcken. Allerdings kannst du die Blöcke nicht wirklich anpassen, was bedeutet, dass du dich an die Standards halten oder Entwickler sein musst.

Als blutiger Anfänger kann sich WooCommerce, und vor allem WordPress selbst, schnell als Alptraum entpuppen. Die Plattform verlangt zumindest nach ein wenig technischem Grundverständnis. Wer sich das erste Mal mit Webdesign, Plugins, Themes, Security oder Online Payments beschäftigt, stößt schnell an seine Grenzen.

Wenn du dich als Nutzer nicht mit diesen Dingen beschäftigen willst (oder kannst), musst du eine Agentur bzw. Web-Dienstleister mit der Umsetzung beauftragen. Somit kostet es dich weniger Zeit, dafür aber mehr Geld. Darüber hinaus muss ein auf WooCommerce basierender Webshop laufend aktualisiert werden, um immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Das ist zwar kein riesiger Aufwand, wird allerdings gerne mal vernachlässigt.

Für Agenturen und versierte Webdesigner hat WooCommerce klarerweise deutlich weniger Nachteile, weil sie in ihrem Tagesgeschäft sowieso laufend mit WordPress zu tun haben. Die wichtigsten Vorteile und Nachteile von WooCommerce auf einen Blick:

VorteileNachteile
Kostenlose BasisversionTechnisches Grundverständnis nötig
Großer Support durch Entwickler-CommunityLaufende Updates nötig
Mehr gestaltersiche FreiheitenTeurer bei Agenturen

Shopify

In Sachen Einfachheit kann tatsächlich kein anderes Shopsystem mit Shopify mithalten. Gerade deshalb ist der kanadische Shopanbieter bei Einsteigern so beliebt. 

Mit Shopify musst du dir keine Gedanken über Hosting oder regelmäßige Updates machen, da es sich um eine gehostete E-Commerce-Plattform mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche handelt. Es gibt eine Vielzahl professionell gestalteter Templates und Themes. Und es ist wirklich einfach, Online-Shops einzurichten und zu starten, ohne technische Vorkenntnisse zu haben.

Während man für WordPress eine solide Basis an technischem Know-how haben sollte, ist das bei Shopify gar nicht notwendig. Das Backend des Shopsystems ist so aufgebaut, dass es dich durch den Aufbau deines Online-Shops navigiert. Ganz ohne Programmierkenntnisse. Einen weiteren Pluspunkt gibt es bei Shopify für die unkomplizierte Anbindung an Zahlungsanbieter. Dir stehen Anbieter wie…

  • Stripe

  • Paypal

  • Klarna

automatisch zur Verfügung. Bei WooCommerce müssen diese nämlich erst mithilfe von Plugins integriert werden. Hast du keine Zeit oder Lust, deinen Shopify Store selber aufzubauen? Dann kannst du das von einer Agentur machen lassen. Da das Setup schneller erledigt ist als bei WooCommerce, sind die Agenturkosten für Shopify in den meisten Fällen auch etwas niedriger.

Was die Betriebszeit betrifft, hängt dies bei WooCommerce von dem Hosting-Anbieter ab, den du wählst. Shopify hingegen bietet eine sehr zuverlässige Betriebszeit, was auch zahlreiche Großkunden bestätigen. Darüber hinaus ist Shopify ziemlich sicher, da es PCI-DSS-konform ist und bei der Registrierung ein SSL-Zertifikat enthält.

Shopify bietet verschiedene Pakete ab 19 US-Dollar pro Monat an. Du musst bei diesem Anbieter also mit monatlichen Gebühren je nach gewähltem Paket und Transaktionsgebühren rechnen. Jedoch fallen keine separaten Hosting-Kosten an.

Die Nachteile von Shopify

Der mit Abstand größte Nachteil von Shopify sind die Beschränkungen, welche man als Webdesigner bzw. professioneller Web-Dienstleister erlebt. Für Laien mögen die bestehenden Templates und Themes von Shopify ausreichend sein. Aber sobald ein Webshop etwas größer wird und mehr unternehmerische Individualität fordert, wird es kompliziert. Denn seien wir mal ehrlich: Kleine Shopify Stores sehen sich alle verdammt ähnlich.

Ab einem gewissen Punkt, wenn Branding im Unternehmen wichtiger wird, möchte man sich von den Konkurrenten abheben und unvergleichlich für seine Zielgruppe werden. Das ist mit den steifen Vorlagen kaum machbar. Willst du nun eine Agentur damit beauftragen, deinen Shopify Online-Shop zu überarbeiten und zu individualisieren, wird es noch teurer. Dann muss nämlich ein Experte beauftragt werden, der die Programmiersprache von Shopify beherrscht.

Übrigens ist das auch der Grund, warum Agenturen größere Online-Shops lieber mit WordPress WooCommerce bauen. Hier können im Nachhinein leichter Änderungen vorgenommen werden und die gesamte Entwicklung ist mit WordPress günstiger, je größer der Shop wird. Ein weiterer, eher kleiner Nachteil bei Shopify, ist das Pricing. Das Shopsystem ist keine Non-Profit Organisation (schon gar nicht, seitdem es seinen Börsengang hatte) und will Gewinne erzielen.

Für dich als Nutzer bedeutet das, dass du monatlich mindestens 19 US-Dollar pro Monat für die Basisversion zahlen musst. Da du idealerweise mit deinem Webshop genügend Umsatz erzielst, sind diese Kosten in der Regel aber überschaubar. Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Shopify auf einen Blick:

VorteileNachteile
Einfach aufzusetzenWeniger technische Freiheiten
Zahlungsanbieter integriertKeine kostenlose Basisversion
Automatische UpdatesSehr teuer bei Änderungen

Welches Shopsystem ist am besten für dich?

Nach allem, was gesagt wurde, ist die einzig richtige Antwort: “Es kommt darauf an!”

  • Wie groß soll der Online-Shop werden?
  • Wie individuell soll der Shop gestaltet werden?
  • Wie schnell möchtest du alles aufgesetzt haben?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass du später noch viel ändern möchtest?
  • Wie viel technisches Verständnis besitzt du?
  • Wie groß ist dein Budget?
  • Wie wichtig ist dir ein umfangreiches Support-System?

All das sind wichtige Fragen, die es VOR dem Aufsetzen eines Webshops zu beantworten gilt. Du solltest ebenfalls berücksichtigen, dass bei WooCommerce zusätzliche Kosten anfallen und diese dann mit Shopify vergleichen. Da Shopify viel mit Abonnements arbeitet, können die Kosten dadurch höher ausfallen.

Vielleicht hast du gar keine Zeit, das alles selbst zu erledigen. Dann empfehlen wir dir, dich von spezialisierten Agenturen beraten zu lassen. Sie können dir am besten sagen, was für deine Firma am sinnvollsten ist.

Wann solltest du das Shopsystem wechseln?

Die Antwort ist ziemlich offensichtlich: Wenn du mit deiner jetzigen Lösung unzufrieden bist! Setzt du gerade auf Shopify und würdest gerne mehr im technischen Hintergrund eingreifen können? Dann ist WooCommerce die bessere Alternative für dich. Gehen dir die laufenden Updates von WordPress auf die Nerven? Dann setze dich mal mehr mit Shopify auseinander.

Denke daran, dass Shopify speziell für den E-Commerce entwickelt wurde, während WooCommerce auf dem Konzept von WordPress aufbaut, das sich eher auf Inhalte konzentriert. Diese Information ist wichtig, um zu verstehen, wie beide Systeme funktionieren.

Es gibt tausend Gründe, zu wechseln, und tausend Gründe, es nicht zu tun. Aber sei dir bewusst, dass der Wechsel von einem Shopsystem zum anderen keine einfache Aufgabe ist (besonders wenn du es noch nie zuvor gemacht hast). Wenn nicht alles reibungslos verläuft, musst du damit rechnen, dass deine Google-Rankings – und damit deine Verkäufe – sinken.

Es kann einige Zeit dauern, bis diese wiederhergestellt sind. Überlege dir also einen Wechsel sorgfältig, bevor du es tust und nachher langsam bereust.

Das bessere Shopsystem für Webdesigner und Agenturen

Als professioneller Webdesigner oder Online Marketing Agentur fährst du, unserer Meinung nach, mit WooCommerce besser. Shopify mag seine Vorteile für die Do-it-Yourselfer haben, aber als Dienstleister schränkt es dich zu sehr ein. Solange ein Kunde kein zu knappes Budget hat oder sein System innerhalb weniger Tage erstellt haben will, spricht zu viel gegen die Nutzung von Shopify.

Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass es schwierig ist, seine Kunden von den Vorteilen von WordPress zu überzeugen – Shopify wirkt dank seiner Einfachheit eben attraktiver! Das ändert sich dann aber ganz schnell wieder, sobald die Shop-Betreiber mit umfangreichen SEO-Maßnahmen oder ausführlichem Content Marketing starten wollen. Denn in diesen Disziplinen hinkt Shopify leider noch hinterher.

Anders ausgedrückt: Es ist wesentlich mühsamer, einen ansehnlichen Artikel in Shopify einzupflegen, als es bei WordPress der Fall ist. Darum bei großen Webshop-Projekten lieber gleich auf WordPress WooCommerce setzen, dann werden sich deine Agentur-Kunden später noch viel Ärger ersparen.

Individuelle Gestaltung deines Online-Shop mit Greyd

Also WooCommerce oder Shopify? Oder sollten wir besser sagen, WordPress vs. Shopify? 😉

Für Neulinge, die schnell ihren ersten eigenen Online-Shop an den Markt bringen wollen, ist Shopify die etwas bessere Lösung. Schon deshalb, weil man sich nicht mit Hosting und anderen technischen Feinheiten auseinandersetzen muss. Nur gestalterische Freiheiten bietet Shopify zweifellos weniger als es bei WooCommerce der Fall ist.

WordPress bietet mit WooCommerce deutlich mehr Spielraum, was die Personalisierung des eigenen Webshops betrifft. In Kombination mit der Greyd.Suite kannst du deinen WordPress Online-Shop dann auch ohne Probleme selber aufsetzen.

Greyd ist problemlos mit WooCommerce kompatibel und bietet dir daher deutlich mehr Flexibilität und Designoptionen. Mit unseren Global Styles, Formularen, Pop-ups oder dynamischen Templates kannst du deinen WooCommerce-Shop individuell anpassen, ohne auf zusätzliche Plugins angewiesen zu sein. Da Greyd eine All-in-One-Lösung für WordPress bietet. 

Auch in Bezug auf die Skalierbarkeit ist WooCommerce gerade für große Produktkataloge und komplexe Anforderungen geeignet. Wenn du regelmäßig größere Shops für dich selbst oder die Kunden deiner Agentur erstellst, bist du mit WooCommerce besser bedient.


Portrait von Patrick Mitter

Von Patrick Mitter

Patrick liebt gute Texte. Vor allem, wenn er sich dafür mit online Marketing Themen und WordPress beschäftigen kann. Nachdem er selber schon Webseiten mit bekannten Page Builder Plugins gebaut hat – und aus dem SEO Bereich kommt – kennt er die Probleme, dieser Plugins aus erster Hand. Darum hat er sich der Mission von GREYD angeschlossen, um Webdesignern und Agenturen die Arbeit zu erleichtern.

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